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Gönner Anlass der IG Sihlwald für alle

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Bericht des Tages-Anzeiger in seiner heutigen Ausgabe:

Gegen Barrikaden im Sihlwald

Von Thomas Hasler. 

 

Welche Nutzung soll in der Kernzone des Sihlwaldes in Zukunft zugelassen werden? Während der Kanton die Schutzverordnung überarbeitet, lobbyiert die IG Sihlwald für alle für Toleranz statt Verbote.

Im Lastwagen durch den Sihlwald? Eine absurde Vorstellung. Der Wildnispark Zürich Sihlwald ist ja der erste und einzige Schweizer Park mit dem Label «Naturerlebnispark – Park von nationaler Bedeutung». Dass der Wald sich selbst und seiner natürlichen Dynamik überlassen bleibt, ist allerdings bloss eine Idee. Tatsache ist der Umstand, dass an die Stelle der bis 1999 betriebenen forstwirtschaftlichen Ausbeutung nun eine Art erholungswirtschaftliche Nutzung getreten ist. Sind also die Biker von heute die Lastwagen von damals? Ein störendes Element im trauten Naturerleben? Das müssen noch Zeiten gewesen sein, als die Stadt Zürich dringend auf Holz aus dem Sihlwald angewiesen war. Wurde dieses zunächst auf der Sihl in die Stadt geflösst, transportierte später eine Waldeisenbahn das Brennholz. In den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurden im Sihlwald schliesslich die ersten mit Lastwagen befahrbaren Strassen erstellt.

Cyrill Rüttimann, der sich schon vor zwanzig Jahren vom ersten Lehrlingslohn ein Mountainbike kaufte und heute als Vizepräsident der Interessengemeinschaft (IG) Sihlwald für alle amtiert, muss man nicht fragen. Er würde widersprechen. Und überhaupt: Den Biker gegen den Reiter und den Reiter gegen den Wanderer auszuspielen, bringt nichts. «Toleranz» ist der eine Teil der Botschaft der IG.

Vier konkrete Anliegen

Der andere Teil heisst: «statt Verbote». Und der richtet sich gegen die Ende 2008 erlassene Schutzverordnung für den Sihlwald. In den letzten Monaten ist die Diskussion aufgebrochen, wie restriktiv die Benutzung des Naturerlebnisparks geregelt und welche Nutzung auf welchen Wegen erlaubt werden soll. Genügen denn 51 km Radwege, 41 km Reitwege und 69 km Wanderwege nicht? Die Frage scheint falsch gestellt. Nach Meinung der IG schneidet die unter Ausschluss der Öffentlichkeit erlassene Verordnung Verbindungen ab, für die Betroffene vor Ort nur wenig bis kein Verständnis aufbringen.

IG-Präsident Bruno Heinzer formuliert vier konkrete Anliegen. Für Velofahrer und Reiter sollen folgende drei Strecken wieder geöffnet werden: der Albismätteliweg vom Schweikhof nach Oberalbis, der Gratweg vom Schweikhof zum Hochwachtturm sowie Schnabelstrasse/Spinnenweg von Oberrängg nach Hausen am Albis. Auf der Wunschliste steht auch der Verzicht auf die für 2018 geplante Schliessung der Bachtelenstrasse.

Das Unbehagen über die Verordnung hat auch die Politik erreicht. Dass die Gemeindeversammlung von Langnau am Albis im letzten Dezember eine Erhöhung des Betriebsbeitrags an den Wildnispark ablehnte, ist bei dessen Stiftungsrat durchaus registriert worden. «Diese Signale gilt es ernst zu nehmen und die Akzeptanz der Ziele des Wildnisparks Zürich in den kommenden Jahren weiter zu verbessern», schrieb Stiftungsratspräsidentin Karin Hindenlang in den Jahresbericht.

Dringliches Postulat eingereicht

Tatsächlich wird die Schutzverordnung gegenwärtig überarbeitet. Dies hat 68 Mitglieder des Kantonsrats auf den Plan gerufen, die um die «grüne Perle im Sihltal» fürchten. An der Schutzverordnung sei «festzuhalten und insbesondere die Kernzone unverändert zu schützen», fordern sie in einem dringlichen Postulat. Die IG wartet mit Spannung auf die Debatte im Parlament.

Doch vorerst geht es bei der IG wieder um Toleranz. Weil die verschiedenen Nutzer des Sihlwaldes offenbar zu wenig voneinander wissen, trafen sich die IG-Mitglieder gestern Sonntag beim Schweikhof oberhalb von Ebertswil. Und Biker Rüttimann stellte die international üblichen Mountainbike-Regeln vor: Fahre nur auf Wegen, hinterlasse keine Spuren, respektiere andere Naturnutzer, nimm Rücksicht auf Tiere. Hielten sich alle daran, müsste man fragen: Wo liegt das Problem?

Liselotte Jensen von Certodog («Der Hund gehört an die Leine») erklärte das korrekte Verhalten von Hundebesitzern und Nichthundebesitzern. Ernst Grob von den Zürcher Wanderwegen («Wir müssen schauen, dass wir aneinander vorbeikommen») formulierte die Bedürfnisse der Wanderer. IG-Präsident Bruno Heinzer («Es gibt ein strenges Waldgesetz») informierte aus der Sicht eines Bauern. Und Alexandre Masson («Es ist schade, wenn wir uns nur auf die Nerven gehen») warb für die naturverbundene Sportart des Reitens und erläutert korrektes Verhalten.

 

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