Willkommen Part II
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- Erstellt am 17. März 2010
- Zuletzt aktualisiert am 20. Juni 2015
- Veröffentlicht am 17. März 2010
- Geschrieben von Lex
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Fortsetzung meiner Geschichte mit Sierra und Sugi, sowie Erlebtes im Zusammenhang mit dem Westernreitsport.....
11. Vereinstrainer
Bereits jetzt beginne ich für meine zukünftige Aufgabe zu üben. Vom 3.11. – 4.11.06 fand in der Halle Brand in Sins einen Western Ein- und Umsteigerkurs statt.
Nach, mit Bravour bestandener Aufnahmepruefung zum Vereinstrainerlehrgang (VT), begann ich also mit viel Euphorie im Fruehjahr 2009 den VT-Lehrgang. Übrigens mit Bravour deshalb, weil ich von einem Mitglied des Richterkommitees für meine Performance noch extra und ausgiebig gelobt wurde. Diese Person wird auch noch spaeter als Mitglied eines erlauchten Richterkomitees in Erscheinung treten.
Erstaunlicherweise traf ich aber an den ersten Kurstagen nicht ausschliesslich mit bekannten "Gespaendli" aus dem Turnierzirkus zusammen, sondern mit mir weitgehend unbekannten Personen, die sich zum Teil auch erst seit Kurzem dem Westernreiten verschrieben haben. Meistens Leute mit eigenem Hof. Was mach ich da, war mein erster Gedanke. Das Einzige worauf ich mich stuetzen konnte war meine jahrelange Erfahrung im (Western-)reiten, zwei ausgezeichnete Pferde, eines leider noch zu klein um selbst zu laufen, eine mehr als 10-jaehrige Turniererfahrung und meine virtuelle Westernranch, die eigentlich nur im Internet mir gehoert. Zugegeben, eine "richtige" Ranch habe ich auch, nur gehoert die leider nicht mir!
12. Kein Spass
Schnell wurde mir klar, dass dieser VT-Lehrgang keinen Spaziergang und schon gar keinen Spass werden wuerde. Nicht weil der Stoff so kompliziert waere, nein weil die, die den Stoff vermittelten, sich selbst nicht an die grundlegensten Dinge, wie Didaktik, Kursaufbau, Motivation etc. hielten. Einige "Dozenten" hatten schlicht keine Ahnung von dem Stoff, den sie eigentlich haetten vermitteln sollen. Diese Themen wurden dann von einigen Leuten, unter anderen auch mir, aufgegriffen und am naechsten Tag, im Rahmen eines frei gewaehlten Vortrags, nochmals den Kursteilnehmern im Detail vermittelt. Mit jedem Kurstag stieg die Unzufriedenheit, auf der anderen Seite sank die Motivation entsprechend. Der sinkenden Motivation wahrend den Kursen, wussten die Kursleiter nur mit Standpauken und globalem Zusammenschiss zu begegnen.
Zum Glueck gab es noch die "eingekauften", "externen" Dozenten, die Teile der Kurse doch noch lehrreich zu gestalten vermochten. Unter ihnen auch Susanne Haug, Madeleine Haeberlin, Annemarie Gebs und alle, die ich noch vergessen habe.
Abschliessend kann man sagen, dass es weder einen ersichtlichen Kursaufbau, noch einen roten Faden, noch irgendwelche Kursunterlagen zu diesem doch alles in allem sehr teuren Kurs gab. Letztlich habe ich inkl. Kauf aller Buecher, Unterkunft etc. ca. Fr. 10'000.-- verbraten. Der Theorieteil des Kurses war langweilig und unstrukturiert, waehrend im praktischen Teil der Stundenplan nicht eingehalten worden ist, dieser aber immerhin, streckenweise lehrreich war.
13. Die Vorspeise
Irgendwann, mitten in einem Kurs, hiess es dann Jugend und Sport. Nein nicht primaer die Ausbildung der VT-Kursteilnehmer stand auf dem Programm, sondern die Pruefungsabnahme durch die J+S-Verantwortlichen. Dass es sich bei diesem VT-Wochenende um die Abschlusspruefung zum J+S-Leiter handelte, erfuhren wir erst im Laufe des Tages. Insofern war meine Ueberraschung RIESENGROSS, als ich am Samstagnachmittag zur Longenfuehrerpruefung mit Sierra antraben musste. Longieren? Keine Ahnung wie das geht, schliesslich bin ich Westernreiter und wir arbeiten doch schliesslich nur nach den alten Wildwestmethoden. Aber hier ging es ums Koennen in Bezug auf die klassische Longierarbeit. Habe ich und Sierra noch NIE im Leben gemacht!
Es kam, wie es kommen musste. Sierra dachte vermutlich, dass sie eine Wasserpumpe in der Wueste antreiben sollte und ist mehr als eine Viertelstunde im Kreis gerannt. Keine Spur von Losgelassenheit oder Takt, wie es doch so gerne gesehen wird. Uebung abgebrochen, durchgefallen bei der Longenarbeit! Naja, immerhin habe ich die Unterrichtserteilung und die Reitpruefung einigermassen problemlos bestanden und das OHNE vorher mit einem "Dozenten" zu ueben. Jedenfalls wurde ich stinkesauer und habe mich an diesem Tag lautstark ueber die Misstaende bei der VT-Ausbildung beschwert. Immerhin hatte das zur Folge, dass ich die Longierpruefung am naechsten Tag nochmals machen durfte. Wieder ad-hoc, wieder mit Sierra aber diesmal habe ich bestanden.
Leider ging es machen "Gspaendli" am VT-Kurs nicht so gut, wie mir. Ein Kollege hatte den J+S-Leiter auch nach Wiederholung des praktischen Teils nicht geschafft. Eigentlich war der J+S-Leiter integrierter Bestandteil der VT-Ausbildung, ohne diesen zu bestehen waere also ein Fortsetzen der VT-Ausbildung nicht moeglich. Dieser Umstand war aber offenbar juristisch nicht haltbar, denn nach endlosen Diskussionen und Abklaerungen setzte er den VT-Kurs ohne J+S-Leiter fort. Aber fuer mich und meinen Kollegen kam es noch schlimmer, doch mehr dazu spaeter.
Voellig geschafft aber immerhin mit bestandenem J+S-Leiter haben wir uns am Sonntagabend verabschiedet, ohne auf die voellig deplazierte und haltlose Standpauke von unseren Kursleitern verzichten zu muessen. (Immerhin ist Heidi Nobs, die offizielle Person des J+S, diesbezuglich keinen Vorwurf zu machen, da sie davon ausgehen musste, dass alle Teilnehmer bestens vorbereitet zu dieser Pruefung angetreten sind.)
Naja, dachte ich mir, diese Taktik kenne ich von anderen Hardcorelehrgaengen, zuerst macht man sie alle fertig und im letzten Viertel des Kurses faengt man sie wieder auf und dann endloses Kuscheln bis zur Abschlusspruefung, doch es sollte leider anders kommen.
14. Cowboyromantik
Waehrend meiner VT-Ausbildung stellte ich fest, dass in diesem Lehrgang Westernreiten nicht in dem Masse angesagt war, wie man es eigentlich von einer Western-Trainer-Ausbildung erwarten wuerde. Im Gegenteil, es wurde viel ueber Takt und Losgelassenheit, Sitz und Hilfengebung gesprochen, von der klassischen Ausbildungsskala, Longieren, Stuhlsitz, Spaltsitz etc. etc. Die FN-Bander aus Deutschland (alles klassisch ausgerichtet) mussten wir ALLE auswendig lernen. Hallo? Wie soll ich meine Schueler jetzt unterrichten? Wie ich es von den Cowboys aus Amerika und der Schweiz gelernt habe oder nach klassischen Richtlinien? Also bitte, stell keine Fragen, denn ich wollte die VT-Pruefung bestehen, also lernte ich all die Buecher auswendig und richtete meine Lehr- und Lerneinheinheiten mehr Richtung klassische Reiterei aus, sofern der Spagat ueberhaupt moeglich ist. Ich meine, wer reitet ein Reining nach Richtlinien aus der klassischen Reiterei? Jeder der schon mal ein NRHA-Reining gesehen hat, muss zugeben, dass dies kompletter Unsinn ist. Hier gelten definitiv andere Regeln!
Zwischenzeitlich wurde die SRHA, die sich auf die Foerderung des Versatilityreitens spezialisiert, gegruendet. Wieso bin ich da nicht dabei, immerhin war ich einer der Ersten, die Versatility-Trails bei uns durchgefuehrt hat. Aber kein Problem, ich bin eh nicht so ein Vereinsmeier und die Leute, die das jetzt machen sind engagiert und faehig. Also sofort Mitglied werden! Das ist es! Die Cowboyromatik kommt zurueck, die ersten Versatility-Turniere in Wuerenlos und Uster (nicht durch die SRHA durchgefuehrt) waren einfach GEIL. Pferde, Kuehe und Girls, was will man mehr und als Kontrastprogramm zu der langweiligen und aufreibenden VT-Ausbildung mehr als geeignet. Kein Sitz, keine Losgelassenheit, nur Spass. Leider folgte auf das Ranchhorsefestival in Wuerenlos noch eine voellig hirnrissige und ungerechtfertigte Klage des VgT's gegen die Organisatoren wegen Verstoss gegen das Tierschutzgesetz. Stein des Anstosses war namentlich die Durchfuehrung des Working-Ranchhorse. Eine Pruefung in der ein Rind waerend ca 2-3 Minuten alleine in der Halle gearbeitet wird. Das Working-Ranchhorse wurde darauf aus allen weiteren Ranchhorsefestivals gestrichen, dies zum Bedauern der Teilnehmer und der Zuschauer, da es sich fuer Reiter und Zuschauer um eine aeusserst attraktive Pruefung handelt. Selbstverstaendlich auch zum Bedauern von Sierra, die in Uster das Working-Ranchhorse gewonnen hatte. Wer ein Working-Cowhorse (unterscheidet sich nur wenig vom Working-Ranchhorse) noch sehen will, pilgert alljaehrlich im Fruehsommer auf die LT-Farm. Offenbar duerfen im Wilden-Osten diese Art von Pruefungen noch problemlos durchgefuehrt werden.
Die darauffolgenden "Ranchhorsefestivals" orientieren sich leider wieder mehr am Leistungssport, statt am Spass. Ich bin mir nicht sicher, ob vielleicht auch deswegen die Zuschauerzahlen wieder ein wenig gesunken sind.Trotzdem bin ich ein regelmaessiger Teilnehmer der Ranchhorsefestivals und hoffe, dass in es Zukunft wieder mehr Richtung "Festival" gehen wird!!
15. Der Hauptgang
In der Zwischenzeit schreitete meine Ausbildung zum Vereinstrainer weiter fort....
Fortsetzung folgt. In der naechsten Zeit werde ich diese Geschichte weiterschreiben, bis jetzt sind mir immerhin die Titel bekannt.
16. Verdauungsprobleme
17. Neuorientierung
18. Fruehling